F… you, Realität – warum faszinieren und fantastische Welten?
“Nur die Phantasielosen flüchten sich in die Realität.”
― Arno Schmidt, deutscher SchriftstellerFantastische Geschichten sind wie Kurzurlaub für meine Seele, Entdeckungsreisen vom Sofa aus. Ich erlebe Abenteuer, sehe scheinbar Unmögliches gelingen und werde mit völlig neuen Gegebenheiten konfrontiert, die mein Denken bereichern.
Wie und warum funktioniert das? Klar, der Weltenbau muss stimmig sein. Aber das alleine reicht nicht.
Eine schöne Zusammenfassung dazu hat Dunkelfeder geschrieben.
Ob in George Orwells 1984, Tolkiens Herr der Ringe oder auch Neil Gaimans Niemalsland, überall werden künstliche Welten erschaffen, mit denen wir uns mehr oder weniger identifizieren können. Manche dieser fiktiven Universen sind so plastisch, dass wir uns wünschen, ein Teil davon zu sein. Doch was genau finden wir daran eigentlich so interessant? Mein heutiger Beitrag richtet sich an alle, die wie ich gern aus der Realität flüchten.
Der erste Schritt: Wir akzeptieren die Eigenarten der fiktiven Welt
Als der Herr der Ringe zum ersten Mal im Kino lief, hatte ich ein Gespräch mit einer Klassenkameradin. Während ich hin und weg von der Geschichte war, sagte sie nur trocken: „Ein Ring kann doch nicht sprechen. Das ist ja total bescheuert.“ Damals war ich schockiert, wie sie eine Fantasywelt mit unserer vergleichen kann, heute weiß ich, sie konnte sich nicht auf die Illusion einlassen. Für sie existierte nur das, was sie auch wirklich anfassen, sehen…
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